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Unser Verständnis von Jugendhandball – Meistertrainer Bennet Wiegert bringt es auf den Punkt!

Wir versuchen beim TuS Steißlingen unseren Nachwuchs so auszubilden, dass die Kinder und Jugendlichen den Spaß am gemeinsamen Mannschaftssport erleben können und gleichzeitig ihre individuellen Fähigkeiten entwickelt werden. Mit zunehmendem Alter sollen Sie dann in unseren Aktivenmannschaften ihre Rolle spielen können. Die Öffentlichkeit und das Umfeld verbinden das aber oft mit dem sportlichen Erfolg schon ab den jüngsten Jugendteams. Das ist aber grundfalsch.

Kaum jemand hat das in letzter Zeit besser auf den Punkt gebracht als der Trainer des SC Magdeburg. Der Coach des amtierenden Deutschen Meisters sagte dem Internetportal „handball-world.com“ in einem Interview unter anderem:

„Statistiken sind im Kinder- und Jugendhandball nicht wichtig. Es macht langfristig keinen Sinn, Spiele um jeden Preis zu gewinnen. Das befriedigt die Eltern, aber sonst niemanden. Ich brauche Spieler, die Zweikämpfe gewinnen, eine schnelle Beinarbeit haben und im Angriff irgendetwas haben, was der X-Faktor sein kann wie ein guter Schlagwurf oder ein guter Sprungwurf zum Beispiel.

Und dafür brauche ich eine gute individuelle Ausbildung und vernünftige Grundlagen - das kannst Du später nämlich nicht mehr aufholen. Taktiken kann man auch später in einem Crashkurs vermittelt. Nicht umsonst heißt es: `Kinder und Jugendliche spielen, um ausgebildet zu werden, Erwachsene spielen auf Sieg.´ Und das wichtigste: Gebt den Kindern die Möglichkeit, Spaß zu haben, sodass sie zu ihren Eltern sagen: `Bringt mich in die Halle!´ Dafür kann die Mentalität eines Trainers maßgeblich beitragen."

Das bedeutet aber nicht, dass unser Nachwuchs nicht mit Lust und Leidenschaft versuchen sollte, die Meisterschaftsspiele zu gewinnen und auch Titel zu feiern. Aber es ist eben nicht unser Ziel auf diese kurzfristigen Erfolge hinzuarbeiten und darüber die Entwicklung zu vernachlässigen.

Nochmals Bennet Wiegert in einem anderen Interview mit „Spox“:

„In der Jugend verfolgen wir einen ausbildungsorientierteren Ansatz, während wir bei den Profis ergebnisorientierter arbeiten. Dort geht für uns ausschließlich darum, kurz- und mittelfristig Spiele zu gewinnen. Im Nachwuchs hingegen geht es um eine langfristige Entwicklung. Aus meiner Sicht beißen sich eine individuelle Ausbildung und das Spielen um Meisterschaften im Jugendbereich nicht.“

Genau nach dieser Devise arbeiten unsere Kinder- und Jugendtrainer beim TuS Steißlingen. Wir sind hier auf dem richtigen Weg und froh darüber, dass auch Bennet Wiegert das so sieht!

(Peter Raitbaur)