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Interview mit Samuel Wendel

Samuel Wendel wurde bereits als spektakulärer Neuzugang beim TuS Steißlingen vermeldet. Der 28-jährige Vorarlberger spielte zuletzt beim österreichischen Top-Club Alpla HC Hard, war Mitglied der Nationalmannschaft und wurde zum besten in Österreich spielenden Linksaußen gekürt. Zuvor war er lange Jahre Leistungsträger bei der HSG Konstanz in der 2. und 3. Bundesliga. Ab sofort läuft er für unser Herren-Team in der Regionalliga auf. Hier das erste Interview mit ihm:

Willkommen, Sam, beim TuS Steißlingen. Wir sind alle sehr glücklich, Dich jetzt in unseren Reihen zu wissen. Das wird unserem Team nochmals einen richtigen Kick nach vorne geben.

Was war dein emotionalster Moment in der Nationalmannschaft?
Ganz klar das Unentschieden gegen Deutschland in Wien. Die Stimmung in der Halle war einzigartig.

Was wirst du am meisten am Profihandball vermissen?
Di
e eigene Kabine in der jeder der Mannschaft seinen eigenen Platz und Spind hat.

Wie gehst du mit dem Abschied vom Profisport emotional um?
Es war natürlich eine sehr schwere Entscheidung, auch weil die letzte Saison nochmal richtig gut für mich lief. Ich wusste aber, dass sich meine Prioritäten verschoben hatten und bin davon überzeugt, dass es für mich der richtige Schritt war.

Was hat letztlich den Ausschlag gegeben, gerade jetzt zum TuS Steißlingen zu wechseln?
Ich habe immer noch sehr viel Spaß am Spiel, bin aber nicht mehr bereit, dem Handball jeden Aspekt meines Lebens unterzuordnen. Beim TuS habe ich die Möglichkeit weiter Handball zu spielen, aber den Fokus auf meine Ausbildung und Privatleben zu setzen.

Welche Rolle spielen deine Freundschaften im Team für deine Entscheidung?
Eine sehr große Rolle. Einige aus der Mannschaft kenne ich seit fast zehn Jahren und diese Freundschaften waren am Ende ausschlaggebend.

Wie siehst du deine sportliche Rolle im Regionalliga-Team?
Als Außen unterscheidet sich meine Rolle hier nicht großartig. Wenn ich im Spiel den Ball bekomme, werfe ich ihn im Idealfall ins Tor. Abgesehen davon hoffe ich, dass ich den anderen Außen helfen kann sich zu entwickeln.

Auf was freust du dich am meisten?
Ich freue mich auf jedes einzelne Spiel, besonders natürlich die Heimspiele. Speziell allerdings auf die Duelle gegen Albstadt und meinen Freund Gregor Thomann.

Was gefällt dir bisher am besten?
Die Vesper-Donnerstage und das Zusammensitzen mit der Mannschaft.

Du möchtest dich beruflich neu orientieren – was genau planst du?
Ich werde mich nun (endlich) auf meine Ausbildung konzentrieren und im Oktober ein duales Studium beim Finanzamt starten.

Hast du vor, dem Handball später in anderer Form erhalten zu bleiben?
Ich schließe nichts aus, außer Trainer zu werden. Ich habe in meiner Karriere viele Spieler kennengelernt ,die tolle Trainer geworden sind oder eines Tages werden. Ich gehöre aber nicht dazu.

Was hast du in deiner aktiven Zeit über dich selbst gelernt?
Ich konnte mich in dieser Zeit, abgesehen vom sportlichen, auch persönlich extrem weiterentwickeln und herausfinden was ich mit meinem Leben anstellen möchte.

Wenn du deinem 18-jährigen Ich einen Rat geben könntest, welcher wäre das?
Dinge passieren. Konzentrier dich auf die Dinge, die du ändern kannst und willst und gib dabei 100%.

Vielen Dank, Samuel, für das Interview. Wir wünschen Dir eine erfolgreiche, verletzungsfreie Saison.