Die Begegnung begann denkbar ungünstig für die Gäste. Die HSG Albstadt, angetrieben von den eigenen Fans, erwischte einen Blitzstart und zog mit einem 5:0-Lauf davon, bevor der TuS überhaupt richtig im Spiel war. Doch anstatt einzuknicken, bewies der angeschlagene Steißlinger Kader Charakter. Stück für Stück fand man besser in die Partie und erarbeitete sich gegen die individuell starken Gastgeber die nötigen Lösungen.
Als zentraler Antreiber fungierte Niklas Ruß in der Mitte, der das Tempo hochhielt und die entscheidenden Laufwege diktierte. Auch in der Defensive stabilisierte sich die Mannschaft zusehends und stellte Albstadt vor immer größere Herausforderungen. Eine erste Wende markierte die 14. Spielminute, als der gegnerische Spielmacher nach einer harten Aktion direkt disqualifiziert wurde. Das Spiel der HSG geriet dadurch kurzzeitig ins Stocken, was der TuS clever nutzte. Robin Schmidt erzielte in der 17. Minute den wichtigen Anschlusstreffer.
Kurz darauf gelang der Steißlinger Sieben durch Luca Wilke die erstmalige Führung, doch die Freude währte nur kurz: Wilke selbst wurde kurz nach seinem Treffer ebenfalls direkt disqualifiziert. Trotz des personellen Rückschlags kämpften beide Teams fortan auf Augenhöhe, wobei der TuS Steißlingen den psychologischen Vorteil auf seiner Seite behielt. Durch eine konzentrierte Schlussphase sicherte man sich eine knappe, aber verdiente 17:21-Pausenführung.
Nach dem Wiederanpfiff zeigten die Albstädter, dass sie sich noch lange nicht geschlagen gaben. Angetrieben von der Aufholjagd kämpften sie sich bis zur 46. Spielminute Tor um Tor heran und stellten den Spielstand zum 27:27 wieder auf Null. Nun drohte das Momentum zu kippen, doch die Steißlinger zeigten erneut ihre Nervenstärke.
Der TuS konterte umgehend: Man nutzte eine kurze Schwächephase des Gastgebers eiskalt aus und legte selbst einen entscheidenden 4:0-Lauf aufs Parkett. Dieser Schlag in die entscheidende Phase der Begegnung nahm der HSG Albstadt den Wind aus den Segeln. Die erspielte Führung wurde in den Schlussminuten souverän verwaltet. Die Steißlinger gaben klar zu verstehen, dass sie diesen Sieg nicht mehr aus der Hand geben würden, und sicherten sich am Ende zwei hart erkämpfte Punkte mit einem 33:37-Erfolg.
Mit diesem wichtigen Erfolg im Rücken blickt der TuS Steißlingen nun gespannt auf das kommende Spiel. Man empfängt die HSG Willstätt/Hanauerland in der heimischen Halle. Die Mannschaft hofft, die gezeigte Kampfmoral und die strategische Stärke mit in die nächste Partie nehmen zu können, um auch dort erfolgreich zu sein.
Erik Seeger, Leon Sieck (beide Tor), Florian Riegler (8), Lennart Sieck (8), Samuel Wendel (5), Marius Dreher (4), Patrick Euchner (4), Luca Wilke (4), Niklas Ruß (3), Robin Schmidt (1), Niklas Bartels, Philipp Klotz
Foto: Silke Euchner