TSV Weinsberg – TuS Steißlingen 36:27 (15:9)
Wieder einmal muss der TuS am späten Sonntagnachmittag auswärts ran, wieder einmal steht man am Ende ohne Punkte da. Gegen den in allen Belangen überlegenen TSV Weinsberg liegt Steißlingen bereits im ersten Durchgang mit sechs Toren zurück und auch im zweiten Spielabschnitt spielen die Hegauer hinten wie vorne miserabel. Dementsprechend verdient verliert der TuS sein zweites Spiel in Folge mit 36:27 und steht mit 13:15 Punkten auf Platz 8.
Schon der Start auf die lange Auswärtsreise begann mit schlechten Nachrichten, so musste man das Spiel gegen den TSV Weinsberg ohne den kurzfristig erkrankten Rechtsaußen Thomas Lindner antreten. Zudem fehlte Abwehrspezialist Bastian Dannenmayer, dafür war nach langer Verletzungspause erstmals wieder Philipp Klotz mit dabei. Zwar ging Steißingen dann gleich zu Beginn durch ein Tor von William Gaus mit 0:1 in Front, dies war jedoch bedauerlicherweise die letzte Führung für die Hegauer. Danach übernahmen fortan die Gastgeber das Kommando und gaben den Ton an. TSV-Hüter Yannick Hölzl war von Anfang an hellwach und vernagelte gleich das Tor, was aber auch an den schwachen Abschlüssen des TuS lag. So ging Weinsberg schnell mit 4:1 (6. Minute) in Führung. Allein der Steißlinger Defensive war es zu verdanken, dass man sich nicht bereits in dieser frühen Phase der Begegnung einen zu hohen Rückstand einhandelte. Nach zehn Minuten stand es daher in einer torarmen Partie 4:2. Auch in der Folge war es dann immer wieder das gleiche Bild. Steißlingen spielte eigentlich gute Angriffe und fand auch des Öfteren den freien Mann, allerdings war die Chancenverwertung weiterhin katastrophal. Allein 4 (!) Strafwürfe vergab man teilweise wie schon gegen Söflingen in der Vorwoche kläglich und Weinsberg zeigte, dass sie die abgezocktere Mannschaft waren. Vor allem Rückraumrechts Sven König und Kreisläufer Rico Reichert ließen die Steißlinger Defensivleute teilweise wie Schuljungen aussehen. So zog Weinsberg stetig davon und hatten sich bis zur Halbzeitpause auf 15:9 abgesetzt.
Die bis dato schlechteste Saisonleistung führte daher folgerichtig zu diesem hohen Rückstand und Trainer Jonathan Stich konnte überhaupt nicht zufrieden sein. Trotz des bereits großen Rückstand nahmen die Hegauer sich vor, nicht aufzugeben und zu kämpfen. Doch was man sich in der Halbzeit vorgenommen hatte, brachte der TuS weiterhin nicht auf die Platte. Im Angriff schlossen die Steißlinger weiter nur halbherzig ab und auch die Abwehr offenbarte nun immer wieder zu große Lücken. Weinsberg nutzte diese sogleich und bestrafte die lethargisch wirkenden Hegauer mit eiskalter Chancenverwertung. Innerhalb von nur sechs Minuten zogen die Gastgeber von 15:10 auf 20:11 (37. Minute) davon und das Spiel war nahezu gelaufen. Beim Stand von 25:15 versuchte TuS-Trainer Stich dann nochmals an seine Mannen zu appellieren, die Partie mit Anstand zu Ende zu spielen. Mit einer offenen Manndeckung gelangen den TuSlern noch einige Ballgewinne, so ließ Steißlingen den Abstand wenigstens nicht mehr größer werden. Am Ende verlor der TuS dann auch in der Höhe völlig verdient mit 36:27 und geht nun mit erheblichen Druck ins letzte Heimspiel dieses Jahres.
In zwei Wochen trifft Steißlingen dann auf den derzeit Tabellenletzten SV Remshalden (9:19 Punkten) und muss dieses wichtige Spiel gegen den direkten Konkurrenten um den Abstieg mit aller Macht gewinnen. Dazu benötigt es aber von allen Spielern eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zum Auftritt gegen den TSV Weinsberg, da man mit einer vergleichbaren Leistung kein Blumentopf in der Oberliga gewinnen wird.
Für den TuS spielten: Leon Sieck, Walter (Tor) – S. Maier (3), Lennart Sieck (2), M. Gaus (6/1), W. Gaus (4/3), Dreher (1), Klotz (1), Nägele (3), Biedermann, Storz (1), Rothkirch (4), Wildöer (2) – Zuschauer: 300