Interview mit 2nd Team Trainer Jonathan Stich

In der Landesliga der Herren führt die 2.Mannschaft des TuS Steißlingen die Tabelle souverän an und holte mit nur zwei Minuspunkten die Herbstmeisterschaft. Vor der Rückrunde, die am Samstag mit dem Derby in Mimmenhausen/Mühlhofen beginnt, sprachen wir mit Trainer Jonathan Stich über die erstaunliche Entwicklung seines Teams und seine Ziele. Jonathan, Du hast vor dieser Saison die Mannschaft als Trainerneuling übernommen. Im letzten Jahr noch glücklich dem Abstieg entgangen, jetzt auf Meisterschaftskurs – wo liegen

In der Landesliga der Herren führt die 2.Mannschaft des TuS Steißlingen die Tabelle souverän an und holte mit nur zwei Minuspunkten die Herbstmeisterschaft. Vor der Rückrunde, die am Samstag mit dem Derby in Mimmenhausen/Mühlhofen beginnt, sprachen wir mit Trainer Jonathan Stich über die erstaunliche Entwicklung seines Teams und seine Ziele.

Jonathan, Du hast vor dieser Saison die Mannschaft als Trainerneuling übernommen. Im letzten Jahr noch glücklich dem Abstieg entgangen, jetzt auf Meisterschaftskurs – wo liegen aus Deiner Sicht die Gründe für diese phänomenale Entwicklung?

Zum einen ist der Kader in der Breite sowie in der Spitze etwas besser bestückt als noch im Vorjahr. Zum anderen rufen die Spieler konstanter ihr Können ab und unterliegen weniger Leistungsschwankungen als im Vorjahr. Das wichtigste ist jedoch der vollzogene Mentalitätswandel: Die Mannschaft definiert sich nunmehr über ihre gute Abwehrarbeit im Zusammenspiel mit den Torhütern und gewinnt damit ihre Spiele. Gute Abwehrarbeit ist, viel mehr als das Erzielen von Toren, nur im Team und als Einheit möglich. Diese gemeinsamen Erfolgserlebnisse in der Abwehr haben dazu geführt, dass die Mannschaft auch im Angriff die Last auf deutlich mehr Schultern verteilt – die Spieler vertrauen sich nun auch dort besser.

Welches waren die ursprünglichen Saison-Ziele und was willst Du am Ende mit Deinem Team erreichen?

Wir haben uns vor der Saison zwei sehr konkrete Ziele gesetzt: Mindestens 26 Punkte holen und dabei weniger als 650 Gegentore – also im Schnitt weniger als 25 Gegentore pro Spiel – zu kassieren. Mit den bisherigen 22 Punkten und als bislang gegentorärmste Abwehr der Liga liegen wir bis dato deutlich im Soll. Bis Saisonende wollen wir unbedingt zuhause ungeschlagen bleiben und auswärts weiterhin so diszipliniert auftreten wie bisher. Sollte in dieser Konstellation am Ende die Meisterschaft herausspringen, dann wäre das sicher eine tolle Sache für uns und den Verein; Hauptziel für uns als zweite Mannschaft bleibt jedoch die erfolgreiche Fortentwicklung der Spieler.

Wenn die Meisterschaft tatsächlich gelingen sollte, ist Euch bekanntlich der Aufstieg verwehrt, weil die 1. Mannschaft bereits in der Südbadenliga vertreten ist. Also ein Titel ohne Wert?

Im Gegenteil. Eine Meisterschaft, ganz egal auf welchem Level, zu erringen ist für jeden Sportler ein großer Erfolg, und die Belohnung für konstant gute Leistungen über eine gesamte Saison hinweg. Für wahrscheinlich alle unserer Spieler wäre die Meisterschaft der größte sportlich Erfolg im aktiven Handball-Bereich. Für den Verein wäre es der Lohn für eine tolle Jugendarbeit, da mit nur sehr wenigen Ausnahmen der komplette Kader aus gebürtigen Steißlingern besteht.

Welche Mannschaften sind denn für Dich die ärgsten Konkurrenten um die Meisterschaft und wer wird Deiner Ansicht nach den Aufstieg realisieren?

Ich gehe davon aus, dass Schenkenzell/Schiltach unsere stärksten Konkurrenten sein werden. Freuen würde ich mich, wenn einer der drei Vereine aus der Region – Ehingen, Pfullendorf oder Mimmenhausen – aufsteigen und den Bezirk künftig in der Südbadenliga repräsentieren würde.

Für Deine Mannschaft stehen jetzt im Januar drei ganz schwere Spiele an, davon zwei Derbies in Mimmenhausen und Ehingen. Wie siehst Du da Eure Chancen?

Ehingen und Mimmenhausen sind jeweils zuhause noch ungeschlagen, da werden auch wir es schwer haben. In der Hinrunde haben wir jedoch bewiesen, dass wir beide Mannschaften besiegen können. Zwei Siege aus diesen ersten drei Spielen halte ich für ein ambitioniertes, jedoch realistisches Ziel.

(Das Interview führte Maurice Wildöer)