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SOMMERPAUSEN-TALK VOL. 2 MIT STEFAN "SCHLAPPI" SCHAFFNER

Der Sommerpausentalk mit Stefan “Schlappi” Schaffner wurde von Peter Raitbaur – Schriftführer TuS Steißlingen Abt. Handball – durchgeführt.

NameStefan Schaffner
SpitznameSchlappi
WohnortStockach
Ehem. Rückennummer1
Jahre beim TuS1989 – 2015

Hallo Schlappi! Erzähl ein wenig von Dir. Was machst Du aktuell?

Ich bin verheiratet, habe eine fast zehnjährige Tochter und lebe mit Frau, Kind und dem Sohn meiner Frau seit 2014 in Stockach. Wir haben hier gebaut und sind glücklich. Die Kinder gehen zur Schule und wir Alten arbeiten. Alles ganz normal also 😉

Wie bist du eigentlich zu diesem Handballernamen gekommen?     

Timo Simmen ist schuld, glaub ich zumindest. Was er jedoch zu bedeuten hat oder was der Ursprung ist… Ich abe keine Ahnung. Seiner war übrigens auch sehr schmückend.

Torhüter – in einer Handballmannschaft ein ganz besonderer Posten. Warst das schon immer deine Lieblingsposition? Oder hast du nicht auch von einer Karriere als Mittelmann oder Halblinker geträumt? Wie und wann hat es dich in den Kasten verschlagen?   

Bei der DJK Singen wollte ich im zarten Alter von 11 Jahren in‘ s Tor der C II-Jugend. Die Bälle schienen in der Liga haltbar.

Du hast ja für den TuS nicht nur deine Knochen und dein Gesicht im Tor hingehalten. Eine noch erfolgreichere Laufbahn hattest du ja dann auch noch als Schiedsrichter für den TuS. Wie kam es dazu? Wenn ich mich richtig erinnere, hast du ja zweitweise parallel gespielt und gepfiffen. War das nicht schwierig und zeitraubend? Wie kriegt man sowas unter einen Hut?

Zunächst war der Bedarf an Schiri-Stellen für den TuS da. Als Vorstandsmitglied war mir klar, dass 20 Spiele je Saison im Bezirk nebenbei machbar sind. Nach meiner Zeit in der 1. Mannschaft und während des „zweiten Frühlings“ in der sagenumwobenen 3. Mannschaft hat mich Micha Graf gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm noch einmal höherklassig anzugreifen. Er war schließlich mit Christian Schreiber schon in der 2. Bundesliga gewesen und ein echt toller Schiedsrichter.

Um die Frage zu beantworten, neben der 1. Mannschaft wäre das Pfeifen in überregionalen Ligen nur schwer zu vereinbaren gewesen.

Mit welchem Argument würdest du heute einem jungen oder auch nicht mehr so jungen Sportfreund das Schiedsrichterleben schmackhaft machen?                

Es ist keinesfalls die Sucht nach Anerkennung, die einen Schiedsrichter antreibt. Vielmehr die Neugier nach einer anderen Rolle und im höherklassigen Bereich sicherlich auch die sportliche Herausforderung. Die Schiedsrichterei hat meinen Horizont erweitert und mir unglaublich viele schöne Momente geschenkt. Und das ist es, was ich jedem sagen würde, egal ob jung oder alt:andere Rolle, andere Erfahrungen, und viel positiver als gemeinhin angenommen. Der TuS und das Schiedsrichterwesen in unserem Bezirk sind darüber hinaus sehr, sehr bemüht, den Einstieg so einfach und verträglich wie möglich zu gestalten.

Was waren als Spieler und als Schiri deine prägendsten Erlebnisse? Die größten Erfolge und die peinlichsten Momente?

Als Spieler waren die größten Erfolge sicher mit der 1. Mannschaft der Aufstieg in die damalige Oberliga Südbaden und mit der 3. Mannschaft der „zu Null“ – Meistertitel in der Bezirksklasse inklusive Pokalerfolg gegen die damalige BWOL-Mannschaft der DJK Singen. Als Schiedsrichter gab es so viele Highlights, dass es echt keinen Platz hier hat. Ich kann aber jedem Schiedsrichtergespann nur raten, in Meißenheim ein Zimmer zu reservieren oder den Notausgang zu nehmen. Peinliches? Nö, kann mich nicht erinnern.

Du hast viele Jahre mit Michael Graf zusammen als Schiedsrichtergespann gepfiffen und bist durch Süddeutschland gereist. Wie eng ist so eine Verbindung zweier Schiris? Geht das nur, wenn man auch außerhalb miteinander befreundet ist? Wie ist euer Kontakt heute?   

Die Verbindung war schon sehr eng und wirklich toll. Micha ist aber auch wirklich ein ganz besonderer Kerl. Den Kontakt halten wir nur noch sporadisch und sehr selten. Ich freue mich aber jedes Mal. Nur für unsere Umgebung ist es dann mühsam, weil wir immer von unseren Heldentaten schwärmen. Und die werden natürlich immer größer und besser mit der Zeit.

Heutzutage werfen ja auch die Torhüter regelmäßig Tore wenn der Gegner auf den Keeper verzichtet. Früher war das ja eher selten. Es gab aber schon immer Spezialisten, die ihr Glück versucht haben. Hast du öfter die 40 Meter von Tor zu Tor geworfen?     

Nein, nicht oft. Und wenn, dann wollte ich einen Tempogegenstoß werfen, der sein Ziel verfehlt hat.

Kannst du dich noch an deine Trainer erinnern? Welcher davon hat dich am meisten geprägt? Oder wart ihr Torhüter nicht meistens autark unterwegs?               

Ich erinnere mich noch gerne und an alle. Egal, wie kurz oder lange sie Trainer waren. Alle haben mich geprägt und alle waren tolle Menschen. Und das mit dem Torhütertraining, nun ja, da hat mit Sicherheit Lurff Lüttin den meisten Schweiß verursacht. Aber vernachlässigt hab ich mich bei keinem gefühlt.

In letzter Zeit sieht man dich wieder häufiger in der Mindlestalhalle. Wie siehst du den Unterschied zwischen dem Handball in deiner aktiven Zeit und den aktuellen Leistungen?                               

Ich bin begeistert. Toller, attraktiver Sport, den wir in Steißlingen sehen dürfen. Nicht nur die Herren, auch die Damen sind absolut sehenswert. Vergleichen kann man das nicht mit früher und alles hat seine Zeit.

Hast du noch Kontakt zu deinen alten Kameraden aus der aktiven Zeit? Oder sieht man sich nur noch in der Halle bei den Spielen?                         

Nur noch in der Halle zu den Spielen. Ist aber immer wieder schön.

Handball ist bekanntlich ein harter Sport. Hast du aus deiner aktiven Zeit irgendwelche Verletzungen oder Verschleißerscheinungen die dir noch zu schaffen machen?               

Haha. Kann sein, dass der eine oder andere der Meinung ist, ich hätte zwei, drei Kopftreffer zu viel abbekommen. Sonst, toi, toi, toi, alles o.k. bei mir.

Du fährst regelmäßig mit dem Fahrrad von Stockach nach Singen ins Büro. Ist das jetzt dein Sport? Wann hattest du zuletzt den Handball in der Hand?                            

Genau, ich fahre sooft ich kann mit dem Fahrrad. Hab vor drei Jahren sogar mit Rennradfahren begonnen. Einen Handball hatte ich nie mehr in der Hand. Außer mal zum Aufpumpen.

Außer Trainer (soweit ich weiß) hast du beim TuS so ziemlich alles gemacht. Einige Jahre warst du in der Vorstandschaft als Jugendleiter tätig. Was hat dich dazu bewogen?                               

Der TuS Steißlingen war und ist schon immer der beste Handballverein den ich kenne. Vom Umfeld, dem Zusammenhalt, der Einbindung in die Dorfgemeinschaft, den vielen „Machern“ und ernsthaft Interessierten gepaart mit absoluter Bodenständigkeit und dem notwendigen Weitblick. Dafür hab ich mich gerne engagiert.

Abschließend noch eine Frage vor allem für unsere jungen Leserinnen & Leser: Was hast du aus deiner aktiven Handball-Zeit mitgenommen, was du gerne jüngeren Spielerinnen und Spielern mitgeben möchtest? Welche Werte sind dir wichtig?        

An einem schönen Umfeld muss man arbeiten, es besteht nicht per se. Ich kann also nur jedem empfehlen, sich zu engagieren. Sei es für die Jugend oder für die Mannschaft in der man spielt oder für die Leute, die alles am Laufen halten.

Schlappi, ich bedanke mich für deine Zeit und wünsche dir und einer Familie alles Gute. Es ist immer eine Freude dich im Mindlestal zu begrüßen!

Stefan “Schlappi” Schaffner – 2020

Schlappi mit seinem Namensgeber Timo Simmen & Torwart-Kollege Peter Fix

TuS Steißlingen mit Trainer Hans-Peter “Lürff” Lüttin

Ultimatives Kinderspielefest

TuS Steißlingen mit Trainer Lothar Dumitru

Im Einsatz am Klemenzenfest mit Sven Bauer

TuS Steißlingen mit Trainer Lothar Dumitru

TuS Steißlingen mit Trainer Claus Ammann

TuS Vorstandschaft – 2006

TuS Steißlingen mit Trainer Edgar Scherr

Schlappi mit Schiri-Kollege Micha Graf nach ihrem letzten “gemeinsamen Pfiff”

TuS Steißlingen mit Trainer Hans-Peter “Lürff” Lüttin

Als Animateur beim “ultimativen Kinderspielefest” des TuS Steißlingen

TuS Steißlingen mit Trainer Hans-Peter “Lürff” Lüttin – Part II

Schlappi im Dienste des TuS – Aktiver Torwart in jeglichen Herren-Mannschaften, Vorstandsmitglied & Regionalliga-Schiedrichter

Schlappi als Teil zahlreicher TuS Mannschaften zu seiner aktiven Torwart-Karriere

Am TuS-Vorstandschafts-Podium