Das Hegauderby startete für unsere A-Jungs mit dem ersten Tor und der ersten Führung, welche bis auf das 1:1 und das 6:6 über das restliche Spiel Bestand haben sollte. So war die Partie bis zum 9:8 in der 15. Minute völlig offen, als sich die SG mit einem 3:0-Lauf erstmals auf über vier Tore absetzen konnte. Diese 12:8-Führung riss nicht nur die heimischen Zuschauer von ihren Sitzen, sondern zwang auch die Gäste zur ersten Auszeit nach 17 gespielten Minuten. Trainer Claus Ammann musste in dieser eine Umstellung auf der Mitte-Position im Rückraum vornehmen, da sich Marius Rimpel am Handgelenk verletzt hatte und nicht mehr weiterspielen konnte. Doch auch der Ausfall des Abwehrchefs hielt die SGler nicht davon ab, weiterhin überzeugenden Offensivhandball zu spielen und so konnte man sich immer wieder über sehenswerte Treffer von allen Positionen freuen. Der Halbzeitstand betrug 21:14.
Die meisten Zuschauer waren sich wohl bereits darüber einig, dass die Partie gelaufen sei und dass am Sieg der Hausherren wohl nichts mehr anbrennen würde. Doch die Gäste aus dem oberen Hegau schöpften in der Kabine nochmal alle Kraft und fanden anfangs der zweiten Halbzeit immer wieder riesige Lücken in der SG-Abwehr. So stand es nach 41 gespielten Minuten plötzlich nur noch 26:22. Diesen furiosen Start der HSG stoppte Trainer Ammann mit seiner ersten Auszeit der laufenden Saison. Diese weckte seine Schützlinge auf und man konnte den Vorsprung wieder auf sechs Tore beim Stand von 30:24 erhöhen. Als die Hallenuhr zur Schlussviertelstunde anbrach, begannen gleichzeitig die schlechtesten Minuten der diesjährigen Saisongeschichte. Zwar fand man immer wieder Lücken und ließ den Ball gut laufen, doch die entstandenen Chancen wurden reihenweise liegengelassen und so lud man die Gäste wiederholt zu einfachen Treffern ein.
Beim Stand von 31:30 mit noch dreieinhalb verbleibenden Minuten entstand dann ein wahrer Handballkrimi: Nach einem schönem Wackler durch Hannes Stengele war die Abwehr ausgehebelt und man konnte wieder auf zwei Tore vorlegen. Doch nur eine Minute später der Anschlusstreffer. Der darauffolgende Angriff wurde bis zum Passivzeichen der Unparteiischen ausgespielt, als sich Jannis Rottmair unwiderstehlich durchsetzen konnte und sein Treffer 52 Sekunden vor Schluss zum 33:31 für Erleichterung im Steißlinger Mindlestal sorgte. In der Schlussminute stand man konzentriert in der Defensive und ließ nichts mehr in Richtung des eigenen Tors zu, was sicherlich auch Schlussmann Rico Kuppel zu verdanken war, der immer wieder mit großartigen Paraden zu glänzen wusste. So konnte die SG Hegau die ersten Zähler im prestigereichen Hegauderby einfahren.
Nun steht am kommenden Sonntag das erste und gleichzeitig weiteste Auswärtsspiel in Weil am Rhein auf dem Programm. (hs)
Für die SG Hegau spielten:
Kuppel, Nägele (beide Tor); Rimmele (9), Stengele (9), Axmann, Wiedmann (3), Rottmair (2), Bartels (9), Rimpel (1), Auer