B-weiblich zum sechsten Mal in Folge in der Oberliga!

B-weiblich zum sechsten Mal in Folge in der Oberliga!       Vergangenes Wochenende empfing die B-weiblich der JSG Hegau die TSG Ketsch, den TV Nellingen und die SF Schwaikheim zum Qualifikationsturnier um die Oberliga Baden-Württemberg. Im Modus Jeder gegen Jeden wurden die Plätze 1 und 2 ausgespielt, die zur Oberliga berechtigen. Anders als in den vergangenen Jahren stellte die JSG dieses Jahr die durchschnittlich älteste Mannschaft, in der schon jede Spielerin Erfahrung mit diesen

B-weiblich zum sechsten Mal in Folge in der Oberliga!

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Vergangenes Wochenende empfing die B-weiblich der JSG Hegau die TSG Ketsch, den TV Nellingen und die SF Schwaikheim zum Qualifikationsturnier um die Oberliga Baden-Württemberg. Im Modus Jeder gegen Jeden wurden die Plätze 1 und 2 ausgespielt, die zur Oberliga berechtigen. Anders als in den vergangenen Jahren stellte die JSG dieses Jahr die durchschnittlich älteste Mannschaft, in der schon jede Spielerin Erfahrung mit diesen Qualifikationsturnieren, die schon früh über den Verlauf der weiteren Saison entscheiden hat.

Ob diese Erfahrung mit solchen Turnieren aber ein Vorteil sein sollte, durfte man nach den ersten Spielminuten gegen die Sportfreunde aus Schwaikheim durchaus in Frage stellen: Die Mädels wussten ganz genau, wie viel hier auf dem Spiel stand und machten sich dementsprechend riesigen Druck. Nachdem der Spielbeginn zunächst viel versprechend war – Anna Hautmann warf nach fast zweijähriger Pflichtspielpause bedingt durch Auslandsaufenthalt und Kreuzbandriss das erste Tor der Partie – nahmen die Schwaikheimer Mädels das Heft in die Hand und lagen nach knapp zehn Minuten mit 1:4 in Führung. Vor allem im Angriff wirkten die Hegauerinnen teilweise wie gelähmt, wodurch der letzte Wille in den Aktionen fehlte. Als Glücksgriff sollte sich dann aber die Einwechslung der jungen Ann-Katrin Benzinger erweisen, die sich von der Drucksituation gänzlich unbeeindruckt zeigte und das ganze Turnier über auf beiden Außenpositionen unheimlich sicher fast sämtliche sich bietende Chancen nutzte. Mit zwei schnellen Toren brachte sie ihre Mannschaft zurück ins Spiel und beim 5:5 war alles wieder offen. Nun waren auch ihre Mitspielerinnen im Turnier angekommen und gemeinsam sorgten die Mädels um Chiara Baur und Julia von Kampen dafür, dass sich die JSG bis zur Halbzeit leichte Vorteile erarbeiten konnte und mit einer 11:9-Führung die Seiten wechselte. Aber auch in der zweiten Halbzeit ließen die wahnsinnig kampfstarken Schwaikheimerinnen lange nicht locker und gaben sich trotz eines zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstandes (19:13) nie auf. Dazu kamen gegen Ende des Spiels einige Unkonzentriertheiten auf Hegauer Seite, wodurch die Württembergerinnen noch bis auf drei Tore zum Endstand von 20:17 verkürzen konnten. Auch wenn leistungsmäßig noch Luft nach oben war, waren das so wichtige Auftaktspiel gewonnen und Teils 1 des Plans „Wir gewinnen unsere ersten beiden Spiele – dann müssen wir weder rechnen noch auf die anderen Ergebnisse schauen!“ erledigt.

Danach meinte es der Spielplan gut mit den JSG-Mädels, die nun zwei Partien in der Zuschauerrolle verfolgen durften und dabei etwas Zeit zum regenieren hatten. Da Nellingen gegen Ketsch unentschieden spielte und gegen Schwaikheim verlor war vor unserem Aufeinandertreffen mit der TSG Ketsch klar, dass wir im Falle eines Sieges als Turniersieger für die BWOL qualifiziert wären.

Entsprechend motiviert gingen die Mädels in das Spiel gegen die Ketscherinnen und waren von Beginn an hellwach. Von Druck war kaum noch etwas zu spüren, stattdessen stellten die Mädels eine bewegliche und aggressive Abwehr auf die Beine, die wenig zu ließ. Im Gegenzug drehten nun neben Chiara Baur, Julia von Kampen und der erneut überragenden Ann-Katrin Benzinger auch Kim Espinosa und Anna-Lena Schwarz immer mehr auf, sodass von allen Positionen Torgefahr ausging. Immer wieder wurde mit geduldigem aber trotzdem flottem Zusammenspiel die TSG-Abwehr auseinander gespielt, sodass zur Halbzeit ein beruhigendes 13:8 auf der Anzeigetafel stand. Auch in Hälfte zwei hielten die Hegauer Mädels das Tempo hoch und konnten den Vorsprung – auch dank der überzeugenden Janine Staniszewski im Tor – zunächst immer weiter ausbauen. Beim 22:12 war erstmals ein Zehn-Tore-Vorsprung erreicht und der Sieg schien in trockenen Tüchern. Ketsch wehrte sich aber verbissen gegen die drohende Niederlage und nutzte eine Zeitstrafe gegen Chiara Baur und die damit verbundene Überzahl, um den Gastgeberinnen eine extrem offensive Abwehr gegenüber zu stellen. Mit dieser Abwehr taten sich die Mädels schwer und die Zuschauer mussten mit ansehen, wie die TSG innerhalb kürzester Zeit auf 23:19 zu verkürzte. Nach einer Abwehrumstellung, bei der Anna Hautmann, die ein starkes Comeback feierte, ins Zentrum rückte, gehörten die letzten Aktionen dann aber wieder der JSG, die am Ende mit 26:19 siegte und damit auch Teil 2 des Vorhabens eindrucksvoll abhakte. Der Plan war aufgegangen, die Qualifikation für ein weiteres Jahr in Baden-Württembergs höchster Spielklasse eingetütet und die Mädels sowie das Umfeld der Mannschaft überglücklich.

Im Anschluss sicherten sich die Sportfreunde aus Schwaikheim in einem Krimi gegen die TSG Ketsch dank großartigem Kampfgeist das zweite Ticket für die Oberliga. Die beiden Dorfvereine hatten den Bundesliganachwuchsteams aus Nellingen und Ketsch also nicht nur Paroli geboten, sondern diese hinter sich gelassen. Damit wurde die letzte Partie gegen den TV Nellingen zwar eigentlich bedeutungslos, die Mädels wollten aber trotzdem noch einmal ein schönes Spiel liefern. Die Spielerinnen, die bisher sehr viel gespielt hatten, nahmen abwechselnd auf der Bank Platz, was der Spielfreude aber keinen Abbruch tat. Stattdessen fügte sich nun beispielsweise Pauline Ehret auf Rechtsaußen gut ein und Lena Schrott stellte im Rückraum ihre gute Spielübersicht unter Beweis. Am Kreis agierte nun Saskia Vigh, die von ihren Mitspielerinnen mit klugen Zuspielen „gefüttert“ wurde und es mit acht Toren dankte. Auch die ganz junge Michelle Jäck aus der C-Jugend zeigte, dass man sich auf sie verlassen kann und bot eine engagierte Partie. Dadurch, dass bereits alles entschieden war, legten beiden Mannschaften in der Abwehr nicht mehr die letzte Konsequenz an den Tag und es entwickelte sich ein munteres Hin und Her. Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit stand es 19:12 und alles deutete auf einen weiteren Erfolg der Hegauer Mädels hin. Im Gefühl des sicheren Sieges und der erneuten Qualifikation ließ man die Zügel dann aber etwas schleifen und dabei auch Torhüterin Doreen Lohr, die sich trotz Ellbogenverletzung in den Dienst der Mannschaft stellte immer wieder alleine. Ehe man sich versah, hatte Nellingen das Spiel gedreht und war nun seinerseits mit 25:27 in Führung gegangen. Auch wenn eine Niederlage bedeutungslos gewesen wäre, wollten die Mädels diesen erfolgreichen Tag unbedingt mit einem Sieg beenden und erhöhten daher in den letzten Spielminuten die Schlagzahl wieder. Schlussendlich pfiffen die Schiedsrichter beim Stand von 32:20 ab und die JSG Hegau war mit 6:0-Punkten Turniersieger.

Damit wird es in der kommenden Saison zum sechsten Mal in Folge Oberligahandball in der Mindlestalhalle zu sehen geben. Die JSG ist damit neben dem TSV Birkenau der einzige Verein, dem das Kunststück gelang, seit der Gründung der Oberliga immer dabei zu sein.

Die Qualifikation für die BWOL bedeutet natürlich auch, dass den Mädels wieder weite Reisen bevorstehen. Insgesamt werden gut 3500 Kilometer kreuz und quer durch Baden-Württemberg zurückgelegt werden müssen. Da wir uns aber mit den besten Mannschaften des Landes messen wollen, gehört das dazu und wir freuen uns auf jede Herausforderung und jedes Spiel!

 

Für die JSG waren am Ball: Doreen Lohr, Janine Staniszewski (Tor); Vivien Leuders, Lena Schrott (2), Chiara Baur (20/5), Ann-Katrin Benzinger (12), Pauline Ehret (1), Julia von Kampen (11/2), Kim Espinosa (9), Anna Hautmann (4), Anna-Lena Schwarz (8), Michelle Jäck (4), Saskia Vigh (8). Es fehlten Gina Wöhr (verletzt) und Janine Lauth (SHV-Lehrgang).

 

BWOL 2015/2016: TV Brühl, SG Heidelsheim/Helmsheim/Gondelsheim, TSV Birkenau (alle Nordbaden), SF Schwaikheim, JSG Deizisau/Denkendorf, JSG Neckar-Kocher, TG Biberach, BBM Bietigheim (alle Württemberg), SG Kappelwindeck/Steinbach, JSG Hegau (beide Südbaden)