2nd Team verliert erstmals in eigener Halle gegen den TV aus ST. Georgen. Der Spielverlauf glich dem Spiegelbild des Hinspiels: wie bereits vor neun Tagen konnte man in Halbzeit eins einen komfortablen vier Tore Vorsprung herausspielen, den die Gäste bis auf ein Tor verkürzen konnten. Nach dem Pausenwechsel übernahmen die Schwarzwälder die Kontrolle und konnten 10 Minuten vor Schluss mit fünf Toren in Front gehen. Identisch zum Hinspiel kämpfte sich der TuS zwei Minuten vor Abpfiff auf ein Unentschieden heran. Nur diesmal war Fortuna nicht auf Seiten des TuS und man musste sich schlussendlich mit 27:29 geschlagen geben.   

Personell musste Trainer Jonathan Stich einmal mehr viel Improvisationstalent beweisen und wird voraussichtlich für die nächsten Spiele auf Stammtorhüter Sieck verzichten müssen. Ohne Ersatztorhüter ging man in die Partie. Rückraumspieler Kornmayer konnte sich zwar wieder zurückmelden, plagten ihn jedoch nach dem Spiel wieder Schmerzen am Sprunggelenk, was höchstwahrscheinlich das Saison-Aus für ihn bedeutet. Trotz allen Personalsorgen fand der TuS besser in die Partie. Mit einer offensiven Abwehrformation konnte man die Wurfgewalt der Gäste gekonnt unterbinden und konnte mit 3:0 in Führung gehen. In Folge dessen ließ man etliche 100-%ige Chancen liegen und lud die Gäste zum Ausgleich ein (3:3). Der TuS riss das Spiel wieder an sich und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. In Minute 21 leuchtete erstmals ein vier Tore Vorsprung auf (12:8). Allerdings zog sich die Chancenverwertung wie ein rotes Tuch durch die erste Halbzeit und man verpasste es deutlicher zu führen. So konnte man allein in den ersten 30 Minuten sechs Tempogegenstöße nicht erfolgreich abschließen und zeigte auch in anderen Aktionen zu wenig Entschlossenheit den Ball im Tor unterzubringen. Nach dem zwischenzeitlichen 13:10 durch Kornmayer konnte der TuS sechs Minuten lang den Ball nicht mehr in den gegnerischen Maschen unterbringen und so verkürzten die Gäste auf 13:12.

Simultan zum Hinspiel waren es die Schwarzwälder die besser aus der Kabine kamen und nutzten die sich aufbietenden Chancen konsequent. Der TuS agierte vor allem in der Abwehr kopf- und planlos und ließ die sonst so aggressive Abwehrhaltung vermissen.  Immer wieder gelang es den Gästen ihre Angriffe lange auszureizen und dann über den Rückraum zum Torerfolg zu kommen. Zwar konnte der TuS in Minute 39 noch einmal mit zwei Toren in Führung gehen, doch das Spiel kippte Mitte der zweiten Halbzeit. Nachdem der TuS nun auch im Angriff keine Mittel mehr fand, war die logische Konsequenz, dass die Gäste davonzogen. Binnen 7 Minuten musste man einen fünf Tore Rückstand hinnehmen (19:24). Der TuS sah in dieser Phase zwar wie der sichere Verlierer aus, konnte sich aber noch einmal mit viel Moral herankämpfen und erzielte fünf Minuten vor Schluss durch Rihm den erneuten Ausgleich. Spätestens zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ein Déjà-vu für die St. Georgener ab. Doch diesmal sollten die Mannen von Jürgen Herr das Quäntchen Glück auf ihrer Seite haben. Zwar verlor man nach eigener Auszeit, postwendend den Ball und der TuS hatte die Chance zur Führung, doch am heutigen Tag ließ der Tabellenführer Cleverness und den nötigen Kampfgeist vermissen. Zwei Mal in Folge vertändelte man im Angriff den Ball und kassierte im Gegenzug den Treffer, was den Endstand von 27:29 bescherte.

Nach nun 10 Heimsiegen in Folge, gelingt es einer Mannschaft erstmals Punkte aus dem Mindlestal zu entführen. Der TuS präsentierte sich an diesem Wochenende unterirdisch. Der Kampfgeist, die Moral und vor allem der Teamzusammenhalt ließ man am vergangenen Wochenende total vermissen und so war diese Niederlage eine logische Konsequenz, aus der sich abzeichnenden, negativen Formkurve vergangener Wochen.

“Ich bin schwer enttäuscht von der Leistung und von der Einstellung meiner Mannschaft. Wir haben aus den Warnschüssen gegen Schramberg und in St. Georgen, als wir nur sehr glücklich gewinnen konnten, überhaupt nichts gelernt! Das Ergebnis zeigt deutlich unseren aktuellen Leistungsstand. Wir haben die Quittung für unsere miese Trainingsbeteiligung und -moral sowie für die mangelnde Konzentration erhalten. In diesem desolaten Zustand sehe ich uns bei den kommenden Spielen gegen Spitzenmannschaften chancenlos!”, resümierte Jonathan Stich nach der Partie.

Dem TuS bleibt gerade einmal eine Woche, ehe man sich im letzten Derby wieder beweisen kann. Da die HSG aus Mimmenhausen/Mühlhofen das entscheidende Verfolgerduell gegen die SG aus Schenkenzell/Schiltach gewinnen konnte, beträgt der Vorsprung gerade einmal noch zwei Punkte. Der TuS ist gut beraten, sich wieder auf alte Stärken zu berufen und noch einmal alle Konzentration auf das Saisonfinale zu legen. Anpfiff in Pfullendorf ist Samstag, den 09.04.2016, um 20Uhr.

Mit sportlichen Grüßen

Patrick Ray

Für den TuS spielten:

Tor: F. Maier, Sieck, Feld: Benzinger (5), Kornmayer (4), Daniel Maier (4/4), Kehl (3), Blum, Klotz, Lindner, Rihm Weber (jeweils 2), Karrer (1), Kupferschmid, David Maier, Renz