2nd Team am Ende nervenstark!

Mit einem dezimierten Kader konnte der TuS, in einer nervenaufreibenden Partie, am Ende mit 24:22 gegen die SG Schramberg gewinnen. Die abstiegsbedrohten Schwarzwälder machten über 50 Minuten dem TuS das Leben äußerst schwer, mussten sich dennoch am Ende mangels notwendiger Nervenstärke geschlagen geben. Der TuS baut seine Heimserie aus und steht sieben Spiele vor Rundenende immer noch an der Tabellenspitze der Landesliga Süd.

TuS - SGS

Mit einem dezimierten Kader konnte der TuS, in einer nervenaufreibenden Partie, am Ende mit 24:22 gegen die SG Schramberg gewinnen. Die abstiegsbedrohten Schwarzwälder machten über 50 Minuten dem TuS das Leben äußerst schwer, mussten sich dennoch am Ende mangels notwendiger Nervenstärke geschlagen geben. Der TuS baut seine Heimserie aus und steht sieben Spiele vor Rundenende immer noch an der Tabellenspitze der Landesliga Süd.

In der vergangenen Woche warfen vor allem die negativen Schlagzeilen große Schatten im TuS-Lager voraus. Erst verletzte sich Mitte der Woche Rückraumass Kornmayer am Sprunggelenk und wird voraussichtlich für die restliche Runde ausfallen, zudem musste Allrounder Renz seinen Dienst wenige Stunden vor Anpfiff krankheitsbedingt quittieren. Nicht nur Renz musste kurzfristig absagen, so erging es auch dem, für dieses Spiel eingeteiltem Schiedsrichtergespann. Mit viel Improvisationstalent und einer 15-minütigen Verspätung konnte das Spiel dann unter der Leitung der Herren Knura (TSV Dettingen) und Weidenauer (SG Schramberg) angepfiffen werden.

An dieser Stelle: „Vielen Dank“ an beide Herren für den spontanen Einsatz!

Der TuS erwischte wie bereits im vergangenen Auswärtsspiel beim TV Brombach den deutlich besseren Start und zwang die Gäste bereits nach vier Minuten beim Stande von 3:1 zu einer Auszeit. Im Angriff konnte man durch schnelle Ballstafetten und Positionswechsel meist in Person von Rihm zum Torerfolg kommen. In der Abwehr rührte man erfolgreich Beton an und zwang die Gäste immer wieder zu unvorbereiteten Würfen (7:3). Ab Minute 15 zeichnete sich jedoch ein enormer Bruch im TuS-Spiel ab. Vor allem im Angriff agierte man kopf- und planlos und schenkte den Gästen durch vermeidbare technische Fehler immer wieder den Ball. Diese nutzten die sich aufbietenden Chancen und kamen durch schnelle Gegenangriffe zum Torerfolg. Nach dem zwischenzeitlichen 8:4, über 10:7 konnten die Gäste in Minute 24 erstmals ausgleichen (11:11). Mit einem 12:13 Pausenrückstand ging man in die Halbzeitpause.

Nach der Halbzeit zeichnete sich dann eine hartumkämpfte Partie ab. Der SG war anzumerken, dass sie den Abstiegskampf zu 100% angenommen hatte und warf alles in die Waagschale, aus dem Mindlestal etwas Zählbares mitzunehmen. Angetrieben vom mitgereisten Anhang gingen die Gäste Mitte der zweiten Halbzeit erstmals mit drei Toren in Front. Der TuS fand kein probates Mittel gegen die SG-Abwehr und scheiterte häufig am gut parierenden Gästetorwart. Durch mangelnde Beweglichkeit und fehlendem Ballfluss stand man sich meist selbst im Weg und konnte nur durch Einzelaktionen zum Torerfolg kommen. Einzig und allein die gute Abwehrarbeit war Grund dafür, dass man auf Tuchfühlung blieb. In Minute 46 war es Lindner, der die Partie erstmals wieder ausglich. Fortan zeichnete sich ein wahrer Handball-Krimi ab, in dem die Uhrenstädter meist ein Tor vorlegten und der TuS diesem Rückstand hinterherrennen musste. Bis zur 57. Minute zeichnete sich der Spielverlauf wie folgt ab: 18:18 – 19:19 – 20:20 – 21:21 – 22:22. Zwei Minuten vor Ende der Partie war es dann die SG, die am gut aufgelegten Steißlinger Torhüter F. Maier scheiterte und so hatte es der TuS eine Minute vor Abpfiff selbst in der Hand, eine spannende Partie für sich zu entscheiden. Abwehrchef Klotz war es, der sich 40 Sekunden vor Schluss ein Herz fasste und aus nahezu unmöglichem Winkel, den TuS mit 23:22 in Führung brachte. Die Gäste nahmen postwendend ihre letzte Auszeit um den Schlachtplan für ihren letzten Angriff zu entwerfen. Die TuS Abwehr stemmte sich jedoch mit letzter Konsequenz gegen die Gäste-Offensive und zwang diese zu einem Ballverlust, den Lindner mit Ertönen der Schlusssirene zum 24:22 Endstand verwerten konnte.

„Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Nach 15 tollen Auftaktminuten haben wir vollkommen den Faden verloren. Erst in den letzten 10 Minuten haben wir die Härte der Gegner angenommen! Am Ende war es eine Sache der Willenskraft und der guten Fitness. Für die Moral sind auch solche Siege wichtig!“, resümierte Stich nach der Partie.

Der TuS feiert seinen zehnten Heimsieg gegen einen kämpferisch sehr gut aufgelegten Gegner aus dem Schwarzwald. Im TuS Lager ist man sich einig, dass die Tabellensituation nicht das Leistungspotential der SG wiederspiegelt und diese Mannschaft noch einigen Teams auf dem oberen Tabellendrittel das Leben schwer machen wird, was den Kampf um die Aufstiegsplätze mit Sicherheit beeinflussen wird.

Nach dem Spiel erhielt man dann im TuS-Lager noch eine weitere Info, die das Saisonfinale in ein anderes Licht stellen wird. So kursierte wochenlang das Gerücht: sollte der TuS Meister werden, wird es keinen direkten Aufsteiger geben, sondern der Zweitplatzierte muss den beschwerlichen Weg über die Relegation gehen. Dieses Gerücht wurde von einigen Offiziellen dementiert. So ist Fakt, sollte der TuS auch am 1. Mai Tabellenplatz eins belegen, wird der Zweitplatzierte den direkten Aufstieg in die SBL antreten und  der Drittplatzierte wird sich für die Relegation qualifizieren. Bei aktuellem Tabellenstand ist das vor allem für die Hegau-Bodensee-Mannschaften von enormer Wichtigkeit. Hier haben derzeit die HSG Mimmenhausen/Mühlhofen als auch Ehingen sehr gute Karten. Mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz zählt selbst der TV Pfullendorf zum erweiterten Kreis, die jedoch durch ihre Derbyniederlage gegen den direkten Konkurrenten aus Ehingen vorerst den direkten Anschluss an die Spitzenplätze verpassten.

Der TuS gastiert am kommenden Wochenende bei einem weiteren Kellerkind und muss die weite Reise zum Liganeuling HSV Schopfheim antreten. Diese belegen derzeit den 12. Tabellenplatz und kamen am vergangenen Wochenende nicht über eine Punkteteilung gegen das Tabellenschlusslicht heraus. Im TuS-Lager ist man jedoch gewarnt, da in eigener Friedrich-Ebert-Sporthalle schon einige Favoriten ins Straucheln kamen. Für den TuS wird es wichtig sein, die kommende Woche zu nutzen um die Leichtsinnsfehler abzustellen und die derzeitige Verletztenliste zu kompensieren. Bereits jetzt ist ein weiterer Ausfall bekannt, denn Kreisläufer Weber wird nicht mit von der Partie sein. Anpfiff ist um 20:00 Uhr und man darf gespannt sein, ob der TuS auch die Sechste und somit letzte Partie gegen eine Mannschaft aus dem Drei-Länder-Eck gewinnen kann. Es bleibt also spannend …

Mit sportlichen Grüßen

Patrick Ray

Für den TuS spielten:

Tor: Sieck, F. Maier; Feld: Lindner (6), Weber (5/2), Rihm (4), Daniel Maier (3/1), Blum, Klotz (jeweils 2), Benzinger, Ray (jeweils 1), Karrer, Kehl, David Maier