SOMMERPAUSEN-TALK VOL. 2 MIT ANNA SIECK

Der Sommerpausentalk mit Anna Sieck wurde von Sven Bauer – Manager Heimspieltage des TuS Steißlingen Abt. Handball – durchgeführt.

NameAnna Sieck
Spitzname
WohnortSteißlingen
Jahre beim TuSseit 1999
Ehem. Rückennummer7

Hallo Anna, eigentlich braucht man Dich ja nicht groß vorzustellen, da Dich fast alle in der TuS Gemeinschaft als auch in Steisslingen gut kennen. Erzähl trotzdem mal, wie es Dir geht, wo Du arbeitest und wie Du durch die vergangenen Monate seit dem Saisonabbruch gekommen bist.

Ich arbeite als Erzieherin im Familienzentrum Steisslingen mit einigen Unterbrechungen seit 2003. Seit 2018 arbeite ich dort wieder fest auf dem „Bauplatz“, Corona bedingt seit letztem Sommer in der Außenstelle „Storchennestle“.

Sowohl im Beruf als auch in der Freizeit gibt sich Anna gerne mit Kindern ab

Corona hat mein berufliches als auch privates Leben sehr stark beeinflusst, da ich insgesamt 3-mal für 14 Tage in Quarantäne musste. Zum Glück hatte ich keine Corona Erkrankung, jedoch zehrte die Isolation schon extrem stark an den Nerven. Vor ein paar Monaten bin ich in eine neue Wohnung umgezogen. Die letzten Monate waren daher sehr turbulent.

Du bist ja im hohen Norden aufgewachsen. Wie und wann bist Du nach Steisslingen gekommen und wer waren Deine ersten Anlaufpunkte?

Ich bin in Flensburg aufgewachsen. Als ich mit Lenny schwanger war, sind wir 1998 nach Steisslingen umgezogen. Dirk und Anette Arndt sind schon zwei Jahre vor uns in den Hegau gezogen. Dirk hat dann seine Orthopädie-Praxis in Engen eröffnet. Beide kennt man ja auch noch als ehemalige Spieler des TuS. Siggi hat zusammen mit Dirk und ich mit Anette früher Handball gespielt. Wir haben sie dann des Öfteren besucht und so entstanden die ersten Kontakte in Steisslingen. Mein erster Kontakt in Steisslingen war Manu die mich auch zum Handballtraining mitgenommen hat.

Die 80er Jahre beim TSV Nord Harrislee

Wann hast Du mit dem Handball in Steisslingen begonnen? Welche Position hast Du gespielt und wer war Deine Trainerin?

Ich habe 1999 bei den Damen 2 begonnen. Trainer waren damals Daniela Kulik, Stefan Ruddies, Brita Ammann und Albert Maier. Später dann auch Claudia Haller. Meine Lieblingsposition war Rückraum Mitte. Wenn ich mich noch richtig erinnere haben wir in der Bezirksliga gespielt. Dadurch hat sich der Freundeskreis extrem verbreitert und mit den allermeisten Mädels habe ich auch heute noch engen Kontakt. Mit 44 Jahren habe ich dann die Handballschuhe an den Nagel gehängt, da die Knochen nach so langer Zeit einfach kaputt waren.

TuS Damen II mit Trainerin Britta Ammann

Wie war Dein handballerischer Werdegang, wo hast Du gespielt und wer waren Deine Vorbilder?

Ich habe schon sehr früh mit dem Handballspielen begonnen. In der Jugend habe ich in zwei Mannschaften parallel gespielt und habe diverse Auswahlen durchlaufen. In der Aktivenzeit war ich dann beim TSV Nord Harrislee (Oberliga), ein kleiner Ort direkt an der dänischen Grenze. Dort habe ich auch meine Ausbildung als Erzieherin begonnen und später in Dänemark in einem Kindergarten gearbeitet.

Im Einsatz für den TSV Nord Harrislee

Meine Vorbilder waren die Mädels vom TSV Nord und Adelby, die haben in der 2. Bundesliga gespielt. Ich bin ganz großer Fan von Stefan Kretzschmar sowohl handballerisch sowie mag ich ihn als Typ. Ich konnte Ihn mehrmals treffen und habe auch noch sein Originaltrikot.

Wacken, Werner, Ostseestrand…der Norden ist ja bekannt für ausgiebiges Feier. Wie war es in Deiner Jugendzeit?

Die Dichte an Handballvereinen im Norden ist unglaublich hoch. Jedes Dorf hat einen eigenen Handballverein und nach der Saison gab es unzählige Turniere sowohl für die Jugend als auch für die Aktiven. Wir waren den ganzen Sommer unterwegs, haben gefeiert, am Ostseestrand mit Lagerfeuer, auf den Turnieren, bei Konzerten oder auch in Hamburg. Natürlich waren wir auch auf dem Werner Open-Air mit dem legendären Red-Porsche-Killer Rennen. Irgendwie war man immer mit den Handballern zusammen, hat gemeinsam trainiert und auch gemeinsam gefeiert. Das macht ja den Reiz eines Mannschaftssports aus…damals wie heute.

Auch im Norden kann man Fastnacht feiern

Wir waren auch oft bei der SG Handewitt um Bundesligaspiele anzuschauen. Nach den Spielen ging es dann in die Kabine der SG zum Bier trinken. Dirk Arndt und Klaus Meckes haben dort in der ersten Mannschaft gespielt. Zu Klaus habe ich auch heute noch ganz engen Kontakt und er ist auch der Patenonkel von meinen Kindern Lenny und Leon.

Du warst nach Deiner Zeit und bist auch heute noch sehr aktiv im Umfeld des TuS. Welche Aktivitäten hast Du nach Deiner aktiven Handballerzeit übernommen?

In 2005 war ich zum ersten Mal auf dem Kinderspielefest als Betreuer mit dabei, da bei Leon ganz frisch Diabetes festgestellt wurde. Da wollte ich dabei sein und habe die Nachtwache gemacht. Von da an habe ich zusammen mit Robert Maier und später mit Nadine und Elena Kuppel die Organisation übernommen. Die Jugend und Kleinkindentwicklung im TuS lagen mir schon immer am Herzen.

Zusammen mit Claus Ammann (Jugendkoordinator) haben wir dann Konzepte entwickelt, um die Jugendarbeit zu professionalisieren. Die Einbindung der Eltern in die Vereinsarbeit, Zuschauerdisziplin und die persönliche Entwicklung der Kinder waren uns sehr wichtig.

TuS Bar Damen der Trink- und Essbar

Meine Kinder waren ja ständig in der Halle und da ich zu 100% ein Vereinsmensch bin war es nur logisch, sich in der Jugendarbeit einzubringen. Als Jugendwart war ich dann auch 8 Jahre in der Vorstandschaft und gegenwärtig engagiere ich mich im TuS Handball Förderverein.

Aktuell organisiere ich die TuS Bar, welche für das leibliche Wohl bei Heimspielen sorgt. Nach dem Aufstieg der Herren in die BWOL hat sich gezeigt, dass es Bedarf nach gutem Essen und einem erweitertem Getränkeangebot gibt. Ich glaube das ist uns ganz gut gelungen. Das Angebot wird sehr gut angenommen und die Mädels bringen sich mit sehr viel Engagement ein um ein schönes Ambiente zu schaffen.

Anna mit ihren TuS-Kids

Deine beiden Söhne Lenny und Leon zählten zu den Leistungsträgern in der ersten Mannschaft. In der nächsten Saison spielen beide in der 3. Liga beim TV Willstätt. Erzähl mal, wir war es damals als sie noch Kinder waren, konnte man das Talent der Beiden schon erkennen?

Lacht…Leon war talentiert aber immer etwas bewegungsfaul, deshalb ist er wohl auch im Tor gelandet. Wir haben damals das alte Tor vom roten Platz bei uns im Garten aufgestellt und von da an wurde täglich Handball und Fußball gespielt. Leon stand immer im Tor und sowohl Lenny als auch Line (Alina Bauer) haben ihm ständig die Bälle um die Ohren gehauen. In der Jugend ging Leon dann für ein paar Jahre zur HSG Konstanz und hat dort eine tolle Ausbildung erhalten.

Lenny hatte in der Jugend starke Mannschaftskameraden und ganz tolle Trainer. Er hat sich ständig weiterentwickelt, mit viel Ehrgeiz bis hin zum Sprung in die erste Mannschaft. Dass beide mal den Sprung in die 3. Bundesliga schaffen war damals noch nicht abzusehen, aber es macht mich als Mutter natürlich mächtig stolz.

Anna mit Lenny (l.) und Leon (m.)

Wirst Du nächste Saison mehr in Willstätt zu sehen sein oder doch im Mindlestal?

Wahrscheinlich werde ich mehr in Steisslingen zu sehen sein. Sicherlich schaue ich mir ab und an mal ein Spiel der beiden an, aber die wollen sicherlich nicht jedes Heimspiel ihre Mutter auf der Tribüne sehen. Die sollen ihr eigenes Ding machen. Das ist auch gut so.

Was wünscht Du Dir für die kommende Saison?

So wie wahrscheinlich alle, dass es endlich wieder Zuschauer in der Halle gibt. Die Geselligkeit fehlt schon wahnsinnig. Den Damen wünsche ich ganz viel Erfolg bei Ihrem Projekt Bundesliga. Bei den Herren wird es schwer aber ich hoffe sie können die BWOL halten.

Anne im Einsatz für den TuS

Die Kinder liegen mir sehr am Herzen und ich hoffe, dass nach Corona wieder viele Kinder motiviert sind und in die Halle ins Training kommen. Bewegung ist für die Kinder ein ganz wichtiger Bestandteil Ihrer Entwicklung. Das gemeinsame Spiel und dabei gegenseitig Verantwortung zu übernehmen ist sehr wichtig. Ich hoffe das ist bald wieder möglich.

Was sind Deine Aktivitäten abseits des Handballs? Wie hältst Du Dich fit?

Nach so vielen Jahren sind viele private Kontakte natürlich auf den Handball zurück zu führen und bestehen auch heute noch. Mit den „Old Stars“ gehen wir dieses Jahr schon zum 22.mal auf Ausflug.

Daneben bin ich mit den „Handballmädels“ der ehemaligen Damen 3 immer mittwochs beim Training im Journal (außer es ist Corona) oder wir treffen uns am See zum Bier.

“Lady Hawks” beim Roller-Ausflug

Unsere 25ccm-Roller-Gang fährt 1x im Jahr zum Ausflug. Ganz gefährliche Truppe von 7 Mädels mit Kutte und allem was dazu gehört 🙂 Neben Pilates bin ich am Sonntag mit meiner Nordic-Walking-Gruppe unterwegs und wir drehen unsere Runden auf der Homburg.

Zum Abschluss noch kurze Fragen:

SG oder THW?

Ganz klar SG. Der THW geht gar nicht. Für Flensburger sind Kieler eingebildete Affen.

Flens oder Zäpfle?

Zäpfle geht irgendwie gar nicht mehr. Nach meinem Umzug nach Steisslingen hat der Weinmann sogar Flensburger ins Sortiment genommen. Das trinke ich heute noch am liebsten. Irgendwie Heimat…

Grünkohl oder Schäufele?

Dann doch eher Grünkohl. Schäufele ist nicht mein Geschmack.

Bodensee oder Ostsee?

Der Bodensee hat mir zu viele Fische und anderes Zeug. Das mag ich nicht so. Ich liebe den Wind und die Salzluft. Die Nordsee ist im Herbst am Schönsten, wenn der Regen waagrecht kommt.

Aber am allerschönsten ist es doch am Steisslinger See beim Sonnentuntergang 🙂

Westernhagen oder Westerland?

Mit Westenhagen bin ich groß geworden. Das ist genau meine Musik. Sylt ist eine tolle Insel aber zu versnobt. Das Schicki-Micki von Westerland mag ich nicht.

Aktuelle Haarfarbe?

Lacht….zurzeit sind sie mal rot. Ansonsten habe ich schon alles durch….blond, lila, grün, grau und orange….

Vielen Dank Anna für Deine Zeit und bleib gesund.

Anna mit ihrem Idol Stefan Kretzschmar